redaktionelloooooooo
| Kapitel: | Klima & Umwelt |
|---|---|
| Antragsteller*in: | Sophia Marie Pott (redaktionell) |
| Status: | Angenommen |
| Verfahrensvorschlag: | Modifizierte Übernahme |
| Angelegt: | 21.11.2022, 00:42 |
| Kapitel: | Klima & Umwelt |
|---|---|
| Antragsteller*in: | Sophia Marie Pott (redaktionell) |
| Status: | Angenommen |
| Verfahrensvorschlag: | Modifizierte Übernahme |
| Angelegt: | 21.11.2022, 00:42 |
Die Gesamtheit der Pachtverträge mit konventionell wirtschaftenden Landwirten sollen Auflagen für optimiertes Humusmanagement enthalten. Konventionell wirtschaftende Landwirte sollen für optimiertes Humusmanagement motiviert werden.
Für optimiertes Humusmanagement sollen konventionell wirtschaftende Landwirt*innen motiviert werden. Außerdem soll es dafür Auflagen in den städtischen Pachtverträgen mit jenen geben.
LandwirteLandwirt*innen sind unverzichtbare PartnerPartner*innen bei der Umsetzung von Klima- und Naturschutzmaßnahmen. Um eine sinnvolle, kostendeckende sowie ertrag- und Ertrag bringendegewinnbringende Landnutzung mit den Zielen des Natur- und Klimaschutzes in Einklang zu bringen, müssen sich alle Akteure (Landwirte, Jäger, PrivateAkteur*innen (Landwirt*innen, Jäger*innen, private Grundstücks- und WaldeigentümerWaldeigentümer*innen, Umweltverbände und die Verwaltung )) vernetzen. Das Ziel ist, auch auf privaten Flächen ökologisch angepasster zu wirtschaften. Um die Kohlenstoffbindung in landw.landwirtschaftlich genutzten Oberböden zu erhöhen, soll die Stadt Lübeck auf Ackerflächen des Stadtgebietes die Wirtschafsweise des ökologischen Landbaus anstreben. Zu
umwandeln, um einen “grünen Ring” um Lübeck zu ziehen, der möglichst an andere Wälder oder naturnahe Flächen anknüpfen soll,[Leerzeichen]um die Biodiversität zu erhöhen.
Bevölkerung auch eine Erhöhung der Attraktivität des städtischen Umfeldes zur Folge. Wir Lübecker Grüne fordern daher biodiversitätsfördernde Gestaltung und Begrünung hierfür geeigneter, städtischer Flächen, Grünflächen, Parks, Verkehrsinseln, Randstreifen jeglicher Art und Versickerungsstreifen an Straßen.
sichern und zu erhalten, wollen wir Bewirtschaftung und Strukturen zukunftsfähig gestalten. Ein runder Tisch Kleingärten soll mit Nutzer*innen (Kleingärtnern(Kleingärtner*innen, Grünem Kreis, Bielefeld-Gärten und weiteren Interessierten) alternative und
Wir Grüne in Lübeck unterstützen das neue Konzept für das Museum für Natur und Umwelt. Als ersten Schritt fordern wir eine Stelle für Umweltpädagogik, die an
Klimaschutz in Lübeck
Unsere Umwelt ist unsere Lebensgrundlage. Grüne Klima- und Umweltpolitik heißt,
sie zu schützen.
Damit muss Klimaschutz für Lübeck die erste Priorität im Handeln sein.
Zur Begrenzung der Auswirkungen des Klimawandels wurde 2015 im Übereinkommen von
Paris vereinbart, den weltweiten Temperaturanstieg möglichst auf 1,5°C zu
begrenzen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss Lübeck nicht nur bis 2035
klimaneutral sein, sondern darf auch das zur Verfügung stehende CO2-Budget bis
dahin nicht überschreiten.
Wir werden alle verfügbaren Ressourcen nutzen, um Lübeck auf den Weg zur
schnellstmöglichen Klimaneutralität bis 2035 zu bringen.
Klima- und Sozialpolitik müssen zusammen gedacht und dürfen nicht gegeneinander
ausgespielt werden. Wir wollen diesen Weg zu einer klima- und umweltgerechten
Zukunft zusammen mit allen Lübecker*innen beschreiten.
Trotz der Ausrufung des Klimanotstandes 2019 sind in den letzten Jahren
die politischen Weichen nicht konsequent in Richtung Klimaneutralität gestellt
worden. Unter diesen Rahmenbedingungen hat die Klimaleitstelle Lübeck einen
ehrgeizigen, aber auch realistischen Masterplan Klimaschutz entworfen. Dieser
Masterplan ist mit einer breiten Öffentlichkeit erarbeitet worden.
Wir werden die zügige Umsetzung des Masterplans und aller weiteren
erforderlichen Maßnahmen durchsetzen und diese, wo nötig, nachschärfen. Um das
umzusetzen, muss die Klimaleitstelle der Stadtverwaltung Lübeck einen echten
Klima-Vorbehalt bekommen. Dieser soll für Bürgerschaftsbeschlüsse und alles
Verwaltungshandeln gelten und konsequent von der Stadtverwaltung nachgeprüft
werden.
Zu diesem Ziel soll die Klimaleitstelle finanziell und personell langfristig
gesichert aufgestockt werden.
Die Beschränkung auf das Notwendige, die bewusste Auswahl von Materialien und
die Optimierung von Aufwand zu Nutzen (Suffizienz, Konsistenz und Effizienz)
sind die Grundlagen eines nachhaltigen Umgangs mit Umwelt, Ressourcen und
Flächen, an die wir uns gebunden fühlen. Technische Maßnahmen stehen
gleichwertig neben Naturschutz, Landschaftsplanung und Flächenmanagement sowie
Verhaltensanpassung.
Klimaschutz im Bau
Der Betrieb von Gebäuden hat einen hohen Anteil am Gesamtenergieverbrauch in
Lübeck. Den größten Teil hiervon benötigen wir zur Beheizung. Dies führt zu
einem hohen CO2 Ausstoß. Ursache sind vor allem Gebäudehüllen ohne oder mit
geringfügiger Dämmung, Fenster schlechter Qualität und eine Wärmeerzeugung, die
überwiegend auf der Verbrennung fossiler Energieträger fußt.
Daraus folgen für uns konkrete Zielsetzungen.
Soweit diese überhaupt erforderlich sind, müssen Neubauten in Lübeck
klimaneutral werden. Dies bedeutet für alle Neubauten einen Energiestandard
mindestens entsprechend dem Passivhaus oder darüber hinaus gehend.
Bei bestehenden Gebäuden muss der Energiebedarf durch Dämmung der Gebäudehüllen
und moderne Fenster so weit wie möglich gesenkt werden, mindestens auf ein
Niveau, dass eine effiziente Wärmeversorgung auf Basis von erneuerbaren Energien
ermöglicht. Die Wärmeversorgung muss klimaneutral werden. Dies gilt sowohl für
einzeln versorgte Gebäude als auch für die Nah- und Fernwärmeversorgung in den
Quartieren und Stadtvierteln.
Wir wollen nachwachsende, recycelte oder recyclingfähige Baustoffe bevorzugt
verwenden..
Ein Großteil der beheizten Gebäude im Bestand sind auf einem technisch
schlechten Stand. Schlecht gedämmte Gebäudehüllen und Fenster sorgen für hohe
Heizwärmebedarfe. Zusammen mit dem großen Anteil an Heizungen, die mit fossilen
Energieträgern betrieben werden, entstehen so hohe CO2 Emissionen. Für
Bürger*innen, Kommune und Betriebe haben die hohen Energieverbräuche
insbesondere in Zeiten spekulationsgetrieben hoher Energiepreise empfindliche
finanzielle Konsequenzen. Für die Bürger*innen, die Gewerbetreibenden, das Klima
und Lübeck halten wir deshalb eine Sanierungsoffensive für dringend notwendig.
Wir sind der Meinung, dass die Stadt ihren Bürger*innen gegenüber eine
Verantwortung für die Zukunft hat. Das bedeutet die Ausarbeitung eines Lübecker
Standards zur energetischen Sanierung, der dann auch konsequent zur Anwendung
kommen muss.
Für die Umsetzung der Sanierungen und der zugrundeliegenden Planungen sollte auf
die vielfältigen Fördermittel des Bundes und Landes für energetische
Sanierungsmaßnahmen zurückgegriffen werden.
. Neben der energetischen Sanierung des Gebäudebestandes steht in den Quartieren
die Schaffung einer energieeffizienten Infrastruktur und die effiziente
Wärmeversorgung auf Basis erneuerbarer Energien als Aufgabe im Vordergrund.
Hierzu fordern wir die Erstellung eines Quartiers-Katasters im Rahmen der
Erstellung des Kommunalen Wärmeplanes durch die Klimaleitstelle. Auf Marli und
in St. Lorenz Nord wurde bereits mit solchen Konzepten begonnen. Wir werden uns
für weitere Quartierskonzepte einsetzen und fordern die Begleitung durch
Sanierungsmanager und die Schaffung und Besetzung der erforderlichen Stellen.
Auch hierfür wollen wir auf die Fördermittel des Landes zurückgreifen. Um die
notwendigen Schritte zu beschleunigen, halten wir die Erstellung einer Leitlinie
für Quartier-Sofort-Maßnahmen für geeignet.
Um die Möglichkeiten, Konzepte und Lösungen sichtbar zu machen unterstützen wir
das Konzept von Sanierungsmessen in Quartieren, zur frühzeitigen Einbindung der
Bürger*innen unterstützen wir die Einführung eines Runden Tischs
Quartierssanierung. Ebenfalls dem Gedanken der Vermittlung und Sichtbarmachung
folgend sind “gläserne Baustellen” zu schaffen.
Für Gebiete mit Erhaltungssatzung sollten Klimaschutz-Kataloge entwickelt und
die serielle Sanierung von Gebäuden außerhalb der energetischen
Quartierskonzepte vorangetrieben werden.
In das Lübecker Welterbemanagement müssen Klimaschutz-Kriterien aufgenommen
werden.
Lübeck mit erneuerbaren Energien versorgen
Die Deckung unseres Energiebedarfs durch erneuerbare Energien ist eine
grundsätzliche Erfordernis für eine klimaneutrale Zukunft.
Die Energiepreisentwicklung im Rahmen des Ukrainekriegs hat uns allen erneut vor
Augen geführt, dass der Umstieg auf erneuerbare Energien nicht nur
klimapolitisch unumgänglich ist sondern auch wirtschaftlich erforderlich.
Insbesondere, aber nicht nur einkommensschwache Bürger*innen sind mit den
finanziellen Auswirkungen häufig existenzbedrohend überfordert.
Mit den Dachflächen, insbesondere von kommunalen Gebäuden und Gewerbeobjekten
sowie den sonst nur durch den ruhenden Verkehr genutzten Flächen auf Parkplätzen
stehen enorme Potenziale für die Stromerzeugung durch Photovoltaik bereit. Diese
müssen in größtmöglichem Umfang schnellstmöglich genutzt werden.
Gerade im Bereich von Neubauten ist die Integration von Photovoltaik oder
Solarthermie unproblematisch darstellbar. Wir fordern deshalb für alle Neubauten
in Lübeck eine Solarenergienutzungspflicht.
Wir unterstützen das Vorhaben, eine PV-Strategie für kommunale Dächer
aufzustellen. Durch einen Grundsatzbeschluss der Bürgerschaft wollen wir die
maximale Belegung geeigneter kommunaler Dächer mit PV-Anlagen festschreiben.
Um dem absehbaren Umfang der erforderlichen Planung und Umsetzung bei der
Ausrüstung der verfügbaren Flächen mit PV-Anlagen gerecht zu werden,
unterstützen wir die Schaffung einer Stelle für den PV-Ausbau.
Auch in Erdboden und Gewässern sind große, regenerative Energiemengen verfügbar,
die durch den Einsatz von Wärmepumpen nutzbar gemacht werden können. Analog zu
den geplanten Ausbaustufen des Küstenkraftwerks in Kiel mit Großwärmepumpen, die
auf das Fördewasser als Energiequelle zurückgreifen und verschiedenen Projekten
zur Geothermienutzung sollten diese Potenziale auch in Lübeck durch Stadtwerke
und Verwaltung erschlossen werden. In diesem Zusammenhang fordern wir ein
Ausbauprogramm für Wärmepumpen.
Insgesamt müssen die Geschäftsziele der Stadtwerke als kommunalem Betrieb darauf
ausgerichtet werden, schnellstmöglich keine fossilen Energieträger mehr zu
nutzen und zu handeln.
Dies schließt auch die Anpassung der Versorgungsnetze an die notwendigen
Entwicklungen ein. Im Bereich der Fernwärme sollten die Vorlauftemperaturen
überprüft und auf das minimal benötigte Niveau abgesenkt werden. Dies reduziert
Übertragungsverluste und verbessert die Nutzung erneuerbarer Energien erheblich.
Mit fortschreitender Sanierung der versorgten Gebäude werden die erforderlichen
Temperaturen kontinuierlich sinken. Das untere Limit ist durch die, für eine
hygienische Trinkwarmwasserversorgung erforderlichen Temperaturen definiert und
sollte schnellstmöglich angestrebt werden. Die Ausweitung von Fernwärmenetzen
streben wir unter der Voraussetzung an, dass sichergestellt wird, dass die
Übertragungsverluste geringer sind als die Effizienzgewinne aus zentraler
Erzeugung.
Im Bereich der elektrischen Versorgung ist dringend die Bereitstellung der
Netzkapazitäten erforderlich, die für die fortschreitende Entwicklung zur
Versorgung mit Wärmepumpen und E-Mobilität benötigt werden. Dies schließt
explizit die Entwicklung der notwendigen Speicherkapazitäten ein.
Die erforderliche Infrastruktur, die eine sichere, klimaneutrale
Energieversorgung sicherstellt, muss mit höchster Priorität geschaffen werden.
In Lübeck ist mit Einrichtungen wie dem Wasserstoff Kompetenzzentrum an der TH
Lübeck, der Klimaleitstelle, verschiedenen Organisationen wie der BürgerEnergie
und kompetenten Planern bereits eine große, lokale Expertise vorhanden. Diese
wollen wir in die Prozesse zur Umstellung auf erneuerbare Energien einbinden und
weiter ausbauen.
Dies bedeutet auch, die Zusammenarbeit zwischen den Kompetenzträgern in Stadt,
Land, Forschung und der Wirtschaft mit Hinblick auf eine bezahlbare und
effiziente Gestaltung der lokalen Versorgung zu stärken.
Nicht nur Gebäude sondern auch Geschäftsprozesse können hohe Energieverbräuche
und/oder einen großen CO2 Ausstoß verursachen. Um diese zu identifizieren und
ausräumen zu können, fordern wir für städtische Gebäude und Unternehmen die
Einführung eines Klima-Checks, der Gebäude, Geschäftsprozesse und
Beschaffungsketten erfasst.
Wir fordern den Bau und Betrieb des schon mehrfach geplanten Klimahauses an der
TH Lübeck mit dem Ziel der Vermittlung und Beratung für Bürger*innen, Schulen,
Unternehmen, Vereinen und Verbänden zu Klimaschutz, Energieeffizienz und
erneuerbaren Energien.
Lübecks Umwelt schützen
Trotz aller Anstrengungen in Sachen Klimaschutz werden die Folgen der Klimakrise
auch vor Lübeck nicht haltmachen. Daher sind neben Klimaschutz- auch Maßnahmen
der Klimafolgenanpassung notwendig. Das 2020 von der Lübecker Bürgerschaft
beschlossene Klimaanpassungskonzept soll konsequent und beschleunigt umgesetzt
und Klimaanpassung in Zukunft bei allen Planungen mitgedacht werden.
Zu erwarten sind in Zukunft vermehrt:
Starkregenereignisse
Trave- und Ostseehochwasser
Trockenheit und Dürreperioden
Hitzewellen
Winterlicher Dauerregen
Mittelfristig ein Anstieg des Meerespiegels
Wir fordern deshalb, dass Lübeck die nachhaltige Regenwasserbewirtschaftung zum
Ziel setzt und Planungen am „Prinzip Schwammstadt“ orientiert. So soll das
Regenwasser dezentral dort zwischengespeichert werden, wo es fällt, um dann
verdunstet und versickert zu werden. Maßnahmen hierzu können eine Kombination
aus Regenwasserrückhalt, Entsiegelung, Versickerung und Verdunstung sein.
Das Schwammstadt-Prinzip wirkt Überschwemmungen wie auch der Dürre und Hitze
gleichermaßen entgegen.
Wir setzen uns für den Schutz unversiegelter Flächen in Lübeck ein.
Parkplätze sollen wenn möglich entsiegelt und bei Neuanlage wasserdurchlässig
geplant werden.
Zur Verbesserung des Wasserhaushalts und aus Gründen der Beschattung sollen an
allen geeigneten Stellen im Stadtgebiet großkronige Bäume gepflanzt oder,
besonders an den Alleen, nachgepflanzt werden. Auch die Lübecker Altstadt wollen
wir weiter begrünen, beispielsweise die Plätze Koberg, Klingenberg und
Schrangen. Klimarobuste Arten werden dabei zunehmend an Bedeutung gewinnen. Bei
Bauvorhaben wollen wir Stadt-,Strassen- und Alleebäume besser als bisher
schützen.
Die Gestaltung und das Management von Grünflächen soll nach einheitlichen
ökologischen Standards erfolgen. Hierbei sollen die unterschiedlichen
Fachbereiche der Stadt in enger Abstimmung stehen. Das Grünflächenmanagement
muss personell und finanziell besser ausgestattet werden.
Für die Wallanlagen, ein einmaliges Gartendenkmal, fordern wir sofortige
Sanierung und Wiederherstellung. Dieser grüne Ring um die Innenstadt ist eine
kostenlose Klimaanlage für die Innenstadt im Sommer, Sport- und Erholungsfläche
in zentraler Lage.
Die Landesbauordnung sieht aus gutem Grund die Begrünung der nicht überbauten
Grundstücksflächen vor. Sogenannte „Schottergärten“ sind somit grundsätzlich
nicht zulässig. Wir setzen uns dafür ein, dass diese Maßgaben konsequenter
umgesetzt und kontrolliert werden, auch mit zusätzlichem Personal. Außerdem
fordern wir eine vermehrte Aufklärung über eine naturnahe Gartengestaltung.
Intakte Frisch- und Kaltluftschneisen dürfen nicht bebaut werden, um die dichter
besiedelten Stadtteile vor sommerlicher Überhitzung zu schützen. Diese
Freihaltung hat Priorität bei möglichen Zielkonflikten mit anderen
städtebaulichen Planungen.Wir setzen uns für die unverzügliche Umsetzung der
Ziele des Klimalandschaftsplanes im Rahmen des Flächennutzungsplanes ein
Lübeck besitzt ein einzigartiges Potential an weiträumigen Grünflächen,
Feuchtgebieten und Mooren, großen Wasserflächen wie die Wakenitz, Naturschutz-
und Landschaftsschutzgebieten mit einer Vielfalt von Biotopen,
abwechslungsreiche Küstenlandschaften wie die Traveförde und den Priwall und
nicht zuletzt den über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Lübecker Stadtwald.
Dieses Potential zu erhalten, zu schützen und aufzuwerten ist uns ein
bedeutsames Anliegen.
Viele für eine Großstadt besondere Arten, von seltenen Sandwespen über
Kreuzottern und Seeadler, genau so wie eine reichhaltige Flora leben bei uns und
können mit etwas Glück beobachtet und bestaunt werden. Neben Lübecks
kulturhistorischem Erbe ist dies ein wertvoller und einzigartiger Schatz, den es
für die Zukunft zu erhalten gilt.
Neben der Klimakrise ist die Krise der Artenvielfalt die zweite menschengemachte
Naturkatastrophe unserer Zeit.
Der Klimawandel und der Verlust der biologischen Vielfalt beeinflussen sich
nicht nur gegenseitig, sie basieren auch zu einem großen Teil auf den gleichen
Ursachen. Klimaschutz, Klimaanpassungsmaßnahmen und Naturschutz müssen stets
zusammen gedacht werden.
Einige Maßnahmen, die auch in der Erarbeitung des Masterplan Klimaschutz benannt
wurden, wurden bereits begonnen. Um eine zeitnahe Bearbeitung zu gewährleisten,
fordern wir eine personelle Aufstockung im Bereich
Umwelt/Naturschutz/Verbraucherschutz um mindestens zwei Stellen.
Aus landwirtschaftlich genutzten ehemaligen Moorböden entweicht viel CO2 in die
Atmosphäre. Mit angepasster Nutzung können diese organischen Böden mit
extensiver Bewirtschaftung langfristig viel Kohlenstoff binden.
Ackerbaulich genutzte Flächen sollen zu Grünland bzw.Wald umgewandelt werden,
letzteres ist konkret bei der Aufforstung des Stadtgutes Niendorf geplant.
Bestehendes Dauergrünland muss konsequenten Bestandsschutz erhalten. Intensiv
genutztes Grünland auf Moorböden soll extensiviert, und wo möglich soll aus
Grünland Feuchtgrünland entwickelt werden.
Hierzu sollen die bestehenden Pachtverträge überprüft und angepasst und die
Wasserstände auf Flächen, wo Feuchtgrünland möglich ist, angehoben werden. Zur
Finanzierung sollen auch bestehende Fördermaßnahmen des Landes ausgeschöpft
werden.
Entwässerte Kernmoore sollen wiedervernässt werden. Die Wiedervernässung
entwässerter Moore setzt das Torfwachstum in Gang und bewirkt eine Umwandlung
der Moorböden von CO2-Quellen zu CO2-Senken. Bei der Speicherung von CO2 spielen
Moore mit einem intakten Wasserhaushalt eine besondere Rolle, da Moorböden CO2
langfristig binden.
Zu diesem Zweck soll mit Hilfe von Tauschflächen für Landwirte Flächen erworben
werden, um z.B. beim Krummesser Moor mit der Wiedervernässung zu beginnen.
Die stadteigenen Güter Lübecks sollen bei Neuverpachtung an Betriebe vergeben
werden, die nach den Kriterien des ökologischen Landbaus wirtschaften. Dies ist
bei drei von vier Stadtgütern bereits erfolgt und soll weiter fortgeführt
werden.
Die Gesamtheit der Pachtverträge mit konventionell wirtschaftenden Landwirten
sollen Auflagen für optimiertes Humusmanagement enthalten. Konventionell
wirtschaftende Landwirte sollen für optimiertes Humusmanagement motiviert
werden.
Für optimiertes Humusmanagement sollen konventionell wirtschaftende Landwirt*innen motiviert werden. Außerdem soll es dafür Auflagen in den städtischen Pachtverträgen mit jenen geben.
LandwirteLandwirt*innen sind unverzichtbare PartnerPartner*innen bei der Umsetzung von Klima- und
Naturschutzmaßnahmen. Um eine sinnvolle, kostendeckende sowie ertrag- und Ertrag bringendegewinnbringende Landnutzung mit den
Zielen des Natur- und Klimaschutzes in Einklang zu bringen, müssen sich alle Akteure (Landwirte, Jäger, PrivateAkteur*innen (Landwirt*innen, Jäger*innen, private Grundstücks- und WaldeigentümerWaldeigentümer*innen,
Umweltverbände und die Verwaltung )) vernetzen. Das Ziel ist, auch auf privaten
Flächen ökologisch angepasster zu wirtschaften. Um die Kohlenstoffbindung in landw.landwirtschaftlich genutzten Oberböden zu erhöhen, soll die Stadt Lübeck auf Ackerflächen
des Stadtgebietes die Wirtschafsweise des ökologischen Landbaus anstreben. Zu
diesem Zweck wollen wir einen Runden Tisch Landwirtschaft ins Leben rufen.
Wir Grünen in Lübeck setzen uns für den weiteren konsequenten Schutz von Knicks
im Stadtgebiet ein. Wo immer möglich und sinnvoll, sollte die Neuanlage von
Knicks geprüft und durchgeführt werden. Falls ein intakter Knick beseitigt
werden muss, muss eine ausreichend große Ersatzpflanzung an geeigneter Stelle
durchgeführt werden.
Der Lübecker Stadtwald ist mit seiner naturnahen Waldbewirtschaftung, des
sogenannten „Lübecker Waldkonzepts“ weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt
und ein Vorbild für viele andere Wälder. Wir Lübecker Grünen befürworten diesen
Ansatz und unterstützen eine Weiterentwicklung des Konzepts. Wir wollen
Ackerflächen, die sich an die bestehenden Waldflächen anschließen, in Wald
umwandeln, um einen “grünen Ring” um Lübeck zu ziehen, der möglichst an andere
Wälder oder naturnahe Flächen anknüpfen soll, um die Biodiversität zu erhöhen.
Das gezielte Anpflanzen von Blühpflanzen oder Wildblumen auf nicht intensiv
genutzten öffentlichen Flächen wirkt sich positiv auf die Biodiversität in der
Stadt aus. Derartige Maßnahmen haben neben einer Sensibilisierung der
Bevölkerung auch eine Erhöhung der Attraktivität des städtischen Umfeldes zur
Folge. Wir Lübecker Grüne fordern daher biodiversitätsfördernde Gestaltung und
Begrünung hierfür geeigneter, städtischer Flächen, Grünflächen, Parks,
Verkehrsinseln, Randstreifen jeglicher Art und Versickerungsstreifen an Straßen.
Bei Bepflanzungen mit Bäumen und Sträuchern sowie bei extensiven Blühstreifen
soll auf regional angepasstes Pflanzgut geachtet werden. Sofern aus Gründen der
Hitzeresistenz an bestimmten Stellen klimarobusten Arten der Vorzug gegeben
werden muss, ist jeweils eine sorgfältige Abwägung erforderlich.
Alle Strassenränder sollen zum Schutz der Insekten weniger oft gemäht werden.
Pflanzenschutzmittel sowie mineralische Dünger sollen auf öffentlichen
Grünflächen weder von der Stadt Lübeck noch von Fremdanbietern angewendet
werden.
Zum Schutz von Insekten und anderen nachtaktiven Tieren wollen wir uns dafür
einsetzen, dass das Beleuchtungskonzept der Stadt geprüft und gegebenenfalls
erneuert wird, um geeignete Maßnahmen gegen unnötige Lichtverschmutzung zu
ergreifen.
Der Austausch und die Zusammenarbeit mit den Nachbarkreisen zum Thema
Biodiversität und Biotopvernetzung über die Stadtgrenzen hinaus soll
intensiviert und ausgebaut werden.
Kleingärten sind Orte der Erholung, Selbstversorgung und Gemeinschaft und können
bei ausreichender und naturnaher Vielfalt der Bepflanzung einen wichtigen
Beitrag zur städtischen Artenvielfalt leisten. Um den Bestand an Kleingärten zu
sichern und zu erhalten, wollen wir Bewirtschaftung und Strukturen zukunftsfähig
gestalten. Ein runder Tisch Kleingärten soll mit Nutzer*innen (Kleingärtnern(Kleingärtner*innen,
Grünem Kreis, Bielefeld-Gärten und weiteren Interessierten) alternative und
klimasichere Formen der Nutzung entwickeln und die Umweltbildung stärken.
Urban Gardening und das Konzept der „Essbaren Stadt“ wollen wir unter Mitwirkung
der Bürger*innen stärken, ausbauen, vernetzen und in alle Stadtteile bringen.
Wir Grüne in Lübeck unterstützen das neue Konzept für das Museum für Natur und
Umwelt. Als ersten Schritt fordern wir eine Stelle für Umweltpädagogik, die an
das Museum angegliedert sein soll.
Das private Lübecker Tierheim erfüllt eine wichtige kommunale Aufgabe. Die
finanziellen Mittel dafür wollen wir ausreichend aufstocken.
Das Veterinäramt Lübeck ist personell und organisatorisch mit einer zusätzlichen
Planstelle besser auszustatten.
Seit geraumer Zeit steigt der Nährstoffgehalt im Gewässersystem Schaalsee-
Küchensee- Ratzeburger See- Wakenitz- Krähenteich- Mühlenteich. Dies führt zu
extremen Algenwachstum, insbesondere in der Wakenitz, Krähenteich und
Mühlenteich. In einigen Buchten der Wakenitz wächst das Gewässer so zu, dass die
Segelvereine, z.B. Segelverein Eichholz nicht mehr ihren Segelsport ausüben
können. Insbesondere die Kinder und Jugendlichen sind gefährdet, da sie sich in
den Algenmassen verfangen.
Wir Grüne setzen uns dafür ein, dass ein neues Fördervorhaben initiiert wird,
das umfassend alle Nährstoffeinträge in das Gewässersystem Ratzeburger See-
Wakenitz- Krähenteich und Mühlenteich reduziert. In diesem Fördervorhaben müssen
die Länder SH, Mecklenburg Vorpommern und die Kreise Nordwestmecklenburg,
Lauenburg und Lübeck zusammen alle Einleiter, auch Regenwassereinleiter,
ermitteln und Maßnahmen vereinbaren, die die Nährstofffrachten reduzieren.
Kleingewässer und Teiche trocknen in den letzten Jahren immer häufiger aus und
füllen sich auch in Regenperioden nicht wieder mit Wasser, weil der
Grundwasserspiegel zu tief gefallen ist; das hat katastrophale Folgen für
Wasserpflanzen, Fische, Amphibien, Libellen und Vögel. Wir werden uns für ein
Monitoring- und Hilfsprogramm einsetzen, um diese wichtigen Biotope in der
Landschaft zu erhalten.
Das Projekt ÖKOPROFIT® (Ökologisches Projekt für integrierte Umwelt Technik) ist
ein individuelles Beratungs- und Zertifizierungsprojekt speziell für kleinere
und mittelständische Betriebe zu Energieeinsparung, Kostensenkung und
Umweltmanagement. ÖKOPROFIT® soll in Lübeck noch bekannter gemacht,
weitergeführt und gestärkt werden.
Ebenso wie das „Klimaforum“, als Vernetzungsort zwischen Wissenschaft,
Wirtschaft, Bürger*innen und Politik. Auch dieses Gremium wollen wir
weiterführen und ausbauen.
Bei der Beschaffung wollen wir Lübeck noch stärker an nachhaltigen Kriterien
orientieren. Das betrifft sowohl Baustoffe, aber auch Produkte des täglichen
Bedarfes, vom Kaffee oder Papier bis zu Sportgeräten wie Bällen oder Textilien
(z.B. Bekleidung Ordnungsdienst). Lübeck als “Fairtrade Stadt” muss bei der
Beschaffung mit gutem Beispiel voran gehen und Produkte nutzen, die ohne
Kinderarbeit, umweltschädliche Produktion und Abfälle erzeugt werden.
Die Gesamtheit der Pachtverträge mit konventionell wirtschaftenden Landwirten sollen Auflagen für optimiertes Humusmanagement enthalten. Konventionell wirtschaftende Landwirte sollen für optimiertes Humusmanagement motiviert werden.
Für optimiertes Humusmanagement sollen konventionell wirtschaftende Landwirt:innen motiviert werden. Außerdem soll es dafür Auflagen in den städtischen Pachtverträgen mit jenen geben.
LandwirteLandwirt:innen sind unverzichtbare Partner:innen bei der Umsetzung von Klima- und Naturschutzmaßnahmen. Um eine sinnvolle, kostendeckende sowie ertrag- und Ertrag bringendegewinnbringende Landnutzung mit den Zielen des Natur- und Klimaschutzes in Einklang zu bringen, müssen sich alle Akteure (Landwirte, Jäger, PrivateAkteur:innen (Landwirt:innen, Jäger:innen, private Grundstücks- und Waldeigentümer:innen, Umweltverbände und die Verwaltung )) vernetzen. Das Ziel ist, auch auf privaten Flächen ökologisch angepasster zu wirtschaften. Um die Kohlenstoffbindung in landw.landwirtschaftlich genutzten Oberböden zu erhöhen, soll die Stadt Lübeck auf Ackerflächen des Stadtgebietes die Wirtschafsweise des ökologischen Landbaus anstreben. Zu
umwandeln, um einen “grünen Ring” um Lübeck zu ziehen, der möglichst an andere Wälder oder naturnahe Flächen anknüpfen soll,[Leerzeichen]um die Biodiversität zu erhöhen.
Bevölkerung auch eine Erhöhung der Attraktivität des städtischen Umfeldes zur Folge. Wir Lübecker Grüne fordern daher biodiversitätsfördernde Gestaltung und Begrünung hierfür geeigneter, städtischer Flächen, Grünflächen, Parks, Verkehrsinseln, Randstreifen jeglicher Art und Versickerungsstreifen an Straßen.
sichern und zu erhalten, wollen wir Bewirtschaftung und Strukturen zukunftsfähig gestalten. Ein runder Tisch Kleingärten soll mit Nutzer*innen (Kleingärtnern(Kleingärtner*innen, Grünem Kreis, Bielefeld-Gärten und weiteren Interessierten) alternative und
Wir Grüne in Lübeck unterstützen das neue Konzept für das Museum für Natur und Umwelt. Als ersten Schritt fordern wir eine Stelle für Umweltpädagogik, die an
Klimaschutz in Lübeck
Die Klimakrise ist bereits heute Realität und ihre Auswirkungen sind auch in
Lübeck spürbar. Die Veränderung, die in jedem Bereich unseres Lebens und
Wirtschaftens erfolgen wird und muss, können wir jetzt noch gestalten.
Die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden.
Wir wollen in Lübeck einen deutlich höheren Beitrag leisten. Klimaschutz muss
daher stets Priorität haben.
Die Lübecker Bürgerschaft hat bereits beschlossen, Treibhausgasemissionen bis
2030 zu halbieren (Basis 2019) und bis 2040 klimaneutral zu werden. Wir wissen
allerdings, dass das nicht reicht, um die Pariser Klimaziele und das 1,5-Grad-
Ziel zu halten. Deswegen werden wir alle verfügbaren Ressourcen nutzen, um
Lübeck auf den Weg zur schnellstmöglichen Klimaneutralität bis 2035 zu bringen.
Klima- und Sozialpolitik müssen zusammen gedacht und dürfen nicht gegeneinander
ausgespielt werden. Wir wollen diesen Weg zu einer klima- und umweltgerechten
Zukunft zusammen mit allen Lübecker*innen beschreiten.
Trotz der Ausrufung des Klimanotstandes 2019 sind in den letzten Jahren
die politischen Weichen nicht konsequent in Richtung Klimaneutralität gestellt
worden. Jedoch hat die Klimaleitstelle Lübeck unter Einbindung der breiten
Öffentlichkeit einen Masterplan Klimaschutz entworfen.
Wir werden die zügige Umsetzung dieses Masterplans und aller weiteren
erforderlichen Maßnahmen durchsetzen und diese, wo nötig, nachschärfen. Des
Weiteren fordern wir, dass die Klimaleitstelle bei Vorlagen der Stadtverwaltung
die Möglichkeit eines Einspruchs erhält, wenn diese nicht mit den
Klimaschutzzielen der Stadt vereinbar sind.
Zu diesem Ziel soll die Klimaleitstelle finanziell und personell langfristig
gesichert aufgestockt werden.
Die Beschränkung auf das Notwendige, die bewusste Auswahl von Materialien und
die Optimierung von Aufwand zu Nutzen (Suffizienz, Konsistenz und Effizienz)
sind die Grundlagen eines nachhaltigen Umgangs mit Umwelt, Ressourcen und
Flächen, an die wir uns gebunden fühlen. Technische Maßnahmen stehen
gleichwertig neben Naturschutz, Landschaftsplanung und Flächenmanagement sowie
Verhaltensanpassung.
Klimaschutz im Bau
Der Betrieb von Gebäuden hat einen hohen Anteil am Gesamtenergieverbrauch in
Lübeck. Den größten Teil hiervon benötigen wir zur Beheizung. Dies führt zu
einem hohen CO2 Ausstoß. Ursache sind vor allem Gebäudehüllen ohne oder mit
geringfügiger Dämmung, Fenster schlechter Qualität und eine Wärmeerzeugung, die
überwiegend auf der Verbrennung fossiler Energieträger fußt.
Daraus folgen für uns konkrete Zielsetzungen.
Jeder Neubau muss im Bau und im Betrieb klimaneutral sein. Hierfür braucht es
gute Dämmung für Energieeffizienz, die Nutzung alternativer Baustoffe und die
Nutzung erneuerbarer Energie für die Wärme. Wir werden uns dafür einsetzen, in
diesen Bereichen hohe Standards festzulegen.
Bei bestehenden Gebäuden muss der Energiebedarf durch Dämmung der Gebäudehüllen
und moderne Fenster so weit wie möglich gesenkt werden, mindestens auf ein
Niveau, dass eine effiziente Wärmeversorgung auf Basis von erneuerbaren Energien
ermöglicht. Die Wärmeversorgung muss klimaneutral werden. Dies gilt sowohl für
einzeln versorgte Gebäude als auch für die Nah- und Fernwärmeversorgung in den
Quartieren und Stadtvierteln.
Wir wollen nachwachsende, recycelte oder recyclingfähige Baustoffe bevorzugt
verwenden..
Alte Fenster und unzureichende Dämmung führen im Gebäudebestand derzeit zu
erheblichen Heizwärmebedarfen, was nicht nur hohe Kosten, sondern auch wegen der
Nutzung fossiler Energieträger hohe CO2-Emissionen verursacht. Die hohen Kosten
tragen wir alle: Kommune, Betriebe und Bürger:innen, wie wir es gerade in der
Krise deutlich spüren. Wir werden deshalb eine Sanierungsoffensive starten! Bei
kommunalen Gebäuden kann die Stadt tätig werden, für gewerbliche und private
Gebäude wollen wir Förderungen und Beratungsangebote sowie mehr Aufmerksamkeit
in der Öffentlichkeit schaffen. Unser Ansporn dafür ist die Verdopplung der
aktuellen Sanierungsrate bis 2025.
Neben der energetischen Sanierung des Gebäudebestandes steht in den Quartieren
die Schaffung einer energieeffizienten Infrastruktur und die effiziente
Wärmeversorgung auf Basis erneuerbarer Energien als Aufgabe im Vordergrund.
Hierzu fordern wir die Erstellung eines Quartiers-Katasters im Rahmen der
Erstellung des Kommunalen Wärmeplanes durch die Klimaleitstelle. Auf Marli und
in St. Lorenz Nord wurde bereits mit solchen Konzepten begonnen. Wir werden uns
für weitere Quartierskonzepte einsetzen und fordern die Begleitung durch
Sanierungsmanager und die Schaffung und Besetzung der erforderlichen Stellen.
Auch hierfür wollen wir auf die Fördermittel des Landes zurückgreifen. Um die
notwendigen Schritte zu beschleunigen, halten wir die Erstellung einer Leitlinie
für Quartier-Sofort-Maßnahmen für geeignet.
Um die Möglichkeiten, Konzepte und Lösungen sichtbar zu machen unterstützen wir
das Konzept von Sanierungsmessen in Quartieren, zur frühzeitigen Einbindung der
Bürger*innen unterstützen wir die Einführung eines Runden Tischs
Quartierssanierung. Ebenfalls dem Gedanken der Vermittlung und Sichtbarmachung
folgend sind “gläserne Baustellen” zu schaffen.
Lübeck mit erneuerbaren Energien versorgen
Die Deckung unseres Energiebedarfs durch erneuerbare Energien ist eine
Kernanforderung einer klimaneutralen Zukunft
Die Deckung unseres Energiebedarfs durch erneuerbare Energien ist eine
grundsätzliche Erfordernis für eine klimaneutrale Zukunft.
Die Energiepreisentwicklung im Rahmen des Ukrainekriegs hat uns allen erneut vor
Augen geführt, dass der Umstieg auf erneuerbare Energien nicht nur
klimapolitisch unumgänglich ist sondern auch wirtschaftlich erforderlich.
Insbesondere, aber nicht nur einkommensschwache Bürger*innen sind mit den
finanziellen Auswirkungen häufig existenzbedrohend überfordert.
Auch in Lübeck wollen wir unseren Beitrag leisten bei der dezentralen Erzeugung
regenerativen Stroms. Aus geographischen Gründen existiert kaum Potential für
Windenergie vor Ort, daher geht es dabei in Lübeck vor allem um die
Bereitstellung von Gebäuden und Flächen für Photovoltaik.Eine der größten
Herausforderungen ist die Wärmewende, bei der fossil erzeugte Wärme vor allem
durch Wärmepumpen ersetzt werden muss. Dies gilt sowohl für den Austausch von
Heizungen in privaten Haushalten und Unternehmen als auch für Nah- und Fernwärme
Mit den Dachflächen, insbesondere von kommunalen Gebäuden und Gewerbeobjekten
sowie den sonst nur durch den ruhenden Verkehr genutzten Flächen auf Parkplätzen
stehen enorme Potenziale für die Stromerzeugung durch Photovoltaik bereit. Diese
müssen in größtmöglichem Umfang schnellstmöglich genutzt werden.
Gerade im Bereich von Neubauten ist die Integration von Photovoltaik oder
Solarthermie unproblematisch darstellbar. Wir fordern deshalb für alle Neubauten
in Lübeck eine Solarenergienutzungspflicht.
Wir unterstützen das Vorhaben, eine PV-Strategie für kommunale Dächer
aufzustellen. Durch einen Grundsatzbeschluss der Bürgerschaft wollen wir die
maximale Belegung geeigneter kommunaler Dächer mit PV-Anlagen festschreiben.
Die städtischen Investitionen für die Ausstattung kommunaler Dächer und Flächen
mit PV-Anlagen wollen wir deutlich erhöhen. Um dem zunehmenden Umfang der
erforderlichen Planung und Umsetzung bei der Ausrüstung der verfügbaren Flächen
mit PV-Anlagen gerecht zu werden, unterstützen wir die Schaffung notwendiger
Stellen in der Bauverwaltung.
Um die Lübecker Klimaziele zu erreichen, müssen bis 2040 die fossilen Heizungen
in den Lübecker Wohnungen, Häusern und Unternehmen von den Eigentümern durch
regenerative Alternativen ersetzt werden, eine signifikante finanzielle
Herausforderung. Es existieren hierfür bereits umfangreiche Förderungen von Bund
und Land. Wir wollen diese Unterstützung aufstocken, insbesondere auch um
soziale Härten zu vermeiden.
Um die Lübecker Klimaziele zu erreichen, müssen bis 2040 die fossilen Heizungen
in den Lübecker Wohnungen, Häusern und Unternehmen von den Eigentümern durch
regenerative Alternativen ersetzt werden, eine signifikante finanzielle
Herausforderung. Es existieren hierfür bereits umfangreiche Förderungen von Bund
und Land. Wir wollen diese Unterstützung aufstocken, insbesondere auch um
soziale Härten zu vermeiden.Die Umstellung der bisher noch fast ausschliesslich
fossilen Wärmeerzeugung der Stadtwerke Lübeck für Nah- und Fernwärme auf
regenerative Wärmequellen ist eine enorme finanzielle und technische
Herausforderung. Wir begrüßen daher die ersten Pilotprojekte der Stadtwerke für
regenerativer Wärmeerzeugung, es bedarf aber einer deutlichen Steigerung des
bisher geplanten Investitonsvolumens in den kommenden Jahren, um die bestehenden
Klimaziele zu erreichen. Insbesondere dürfen von den Stadtwerken keine neuen
fossilen Heizkraftwerke (und KWK) mehr errichtet werden. Stattdessen sind in
Erdboden, Gewässern und Abwässern große, regenerative Energiemengen verfügbar,
die durch den Einsatz von (Groß-)Wärmepumpen nutzbar gemacht werden sollten. Wir
sind bereit, diese Transformation auch mit Haushaltsmitteln zu unterstützen,
wenn notwendig.Die Ausweitung der zunehmend regenerativen Fern- und Nahwärme ist
ein wichtiger Hebel der Wärmewende, sowohl durch zusätzliche Netze als auch
durch zusätzliche Anschlüsse in den bestehenden Netzen. Entscheidend sind dabei
attraktive und wettbewerbsfähige Konditionen, die wir über die Stadtwerke
sicherstellen werden. Insgesamt müssen die Geschäftsziele der Stadtwerke als
kommunaler Betrieb darauf ausgerichtet werden, schnellstmöglich keine fossilen
Energieträger mehr zu nutzen und zu handeln.
In den bestehenden Fernwärmenetzen sollten die Vorlauftemperaturen überprüft und
auf das minimal benötigte Niveau abgesenkt werden. Dies reduziert
Übertragungsverluste und verbessert die Nutzung erneuerbarer Energien erheblich.
Die Ausweitung von Fernwärmenetzen streben wir prinzipiell an, solange es
sinnvoller ist als eine dezentrale hauseigene Wärmeversorgung.
Die Kapazitäten der Stromnetze müssen bedarfsgerecht erhöht werden, um
insbesondere die die Versorgung von Wärmepumpen und E-Mobilität
sicherzustellen.. Dies schließt explizit die Entwicklung der notwendigen
Speicherkapazitäten ein.
Den Aufbau dieser Infrastruktur für eine sichere, klimaneutrale
Energieversorgung werden wir schnellstmöglich mit Nachdruck voranbringen.
Energie einsparen
Das Einsparen von Strom und Gas ist nicht nur wichtig, um Treibhausgasemissionen
zu vermeiden, sondern ist auch ein wichtiger Beitrag, um die Folgen der
gestiegenen Energiepreise abzumindern.
Wir fordern eine städtische Öffentlichkeitskampagne und fortlaufende Aktionen,
um Bürger*innen die Einsparpotenziale durch Verhaltensänderungen aufzuzeigen.
Auch in Lübecker Unternehmen sind viele Einsparpotentiale vorhanden, auch durch
rentable Investitionen, die bisher nicht realisiert werden, weil die Aufgaben
des Kerngeschäfts zu wenig Kapazitäten für deren Analyse und Umsetzung lassen.
Hierfür werden wir qualifizierte Beratungsangebote auf- und ausbauen, die dort
unterstützen.
Auch in der Verwaltung der Hansestadt bestehen umfangreiche
Energieeinsparpotentiale. Zum Teil werden diese bisher wegen begrenzter
Personalressourcen nicht umgesetzt. Dazu zählen z.B. die Umrüstung der
Beleuchtung in städtischen Gebäuden auf LED-Leuchten, wo dies noch nicht
geschehen ist, die Umrüstung der Flutlichtanlagen auf Sportplätzen und der
Gaslaternen in der Altstadt. Hier werden wir durch personelle Aufstockung dafür
sorgen, dass in Lübeck Emissionen und Geld gespart werden. Zusätzlich wollen wir
in Lübeck ein sogenanntes und gefördertes “Kommunales Energiemanagement”
einführen, bei in einem strukturierten Prozess Einsparpotentiale analysiert und
umgesetzt werden.
In Lübeck ist mit Einrichtungen wie dem Wasserstoff-Kompetenzzentrum an der TH
Lübeck, der Klimaleitstelle, verschiedenen Organisationen wie der BürgerEnergie
und kompetenten Planer*innen bereits eine große, lokale Expertise vorhanden.
Diese Expertise wollen wir in die Prozesse zur Umstellung auf erneuerbare
Energien einbinden und weiter ausbauen.
Hierfür wollen wir auch die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteur*innen
auf verschiedenen Ebenen (z.B. Politik und Verwaltung in Stadt und Land,
Forschung und Wirtschaft) stärken.
Wir wollen auch weiteren Quellen großer Energieverbräuche und CO2-Ausstöße
identifizieren und ausräumen. Dafür fordern wir einen KLima-Check für Stadt und
Unternehmen, der Geschäftsprozesse, Beschaffungsketten und Gebäude einschließt.
Wir fordern den Bau des schon mehrfach geplanten Klimahauses an der TH Lübeck
mit dem Ziel der Vermittlung und Beratung zu Klimaschutz insbesondere im
Energiebereich für Bürger*innen, Schulen, Unternehmen, Vereine und Verbände.
Trotz aller Anstrengungen für den Klimaschutz werden die Folgen der Klimakrise
auch vor Lübeck nicht haltmachen. Daher sind neben Klimaschutzbestrebungen auch
Maßnahmen der Klimafolgenanpassung notwendig. Das 2020 von der Lübecker
Bürgerschaft beschlossene Klimaanpassungskonzept soll konsequent und
beschleunigt umgesetzt und Klimaanpassung in Zukunft bei allen Planungen
mitgedacht werden.
Zu erwarten sind in Zukunft vermehrt: Starkregenereignisse, Trave-und
Ostseehochwasser, Trockenheit und Dürreperioden, Hitzewellen, Winterlicher
Dauerregen und mittelfristig ein Anstieg des Meeresspiegels.
Wir fordern deshalb, dass Lübeck sich die nachhaltige Regenwasserbewirtschaftung
zum Ziel setzt und Planungen am „Prinzip Schwammstadt“ orientiert. Hierbei wird
anfallendes Regenwasser lokal und dezentral gespeichert und nicht zentral
abgeleitet, was bei Starkregen die Kanalisation überfordert und das Risiko für
Überschwemmungen erhöht. In einer "Schwammstadt" dagegen verdunstet und
versickert das Regenwasser in längeren Zeiträumen und über die ganze Stadt
verteilt. Maßnahmen zur Versickerung und Verdunstung sind zum Beispiel
Regenwasserrückhalt und Entsiegelung.
Durch die dezentrale Speicherung von Regenwasser entsteht auch ein Wasservorrat
für Dürre- und Hitzezeiten.
Unversiegelte Flächen spielen nicht nur im Kontext der Wasserbewirtschaftung
eine wichtige Rolle. Wir setzen uns daher für den Schutz dieser ein.
Parkplätze sollen wenn möglich entsiegelt und bei Neuanlage wasserdurchlässig
geplant werden.
Zur Verbesserung des Wasserhaushalts und aus Gründen der Beschattung sollen an
allen geeigneten Stellen im Stadtgebiet großkronige Bäume gepflanzt werden. Auch
die Lübecker Altstadt wollen wir weiter begrünen, beispielsweise die Plätze
Koberg, Klingenberg, Drehbrückenplatz und Schrangen. Klimarobuste Arten werden
dabei zunehmend an Bedeutung gewinnen. Bei Bauvorhaben wollen wir Stadt-
,Strassen- und Alleebäume besser als bisher schützen.
Die Gestaltung und das Management von Grünflächen sollen nach einheitlichen
ökologischen Standards erfolgen. Hierbei sollen die unterschiedlichen
Fachbereiche der Stadt in enger Abstimmung stehen. Das Grünflächenmanagement
muss personell und finanziell besser ausgestattet werden.
Für das einmalige Gartendenkmal derWallanlagen fordern wir die sofortige
Sanierung und Wiederherstellung. Dieser grüne Ring um die Innenstadt ist eine
kostenlose Klimaanlage für die Innenstadt im Sommer, sowie Sport- und
Erholungsfläche in zentraler Lage.
Die Landesbauordnung sieht aus gutem Grund die Begrünung der nicht überbauten
Grundstücksflächen vor. Sogenannte „Schottergärten“ sind somit grundsätzlich
nicht zulässig. Wir setzen uns dafür ein, dass diese Maßgaben konsequenter und
mit zusätzlichem Personal umgesetzt und kontrolliert werden. Außerdem fordern
wir eine vermehrte Aufklärung über eine naturnahe Gartengestaltung.
Intakte Frisch- und Kaltluftschneisen dürfen nicht bebaut werden, um die dichter
besiedelten Stadtteile vor sommerlicher Überhitzung zu schützen. Diese
Freihaltung hat Priorität bei möglichen Zielkonflikten mit anderen
städtebaulichen Planungen. Wir setzen uns für die unverzügliche Umsetzung der
Ziele des Klimalandschaftsplanes im Rahmen des Flächennutzungsplanes ein.
Lübeck besitzt durch weiträumige Grünflächen, Feuchtgebiete, Moore und große
Wasserflächen sowie den Lübecker Stadtwald einzigartige Voraussetzungen für
stadtnahen Naturschutz. Diese grüne Infrastruktur, inklusive der reichhaltigen
Flora und Fauna, zu schützen und aufzuwerten ist uns ein Anliegen.Neben der
Klimakrise ist das Aussterben der Biodiversität die große Herausforderung dieses
Jahrhunderts.
Neben der Klimakrise ist das Aussterben der Biodiversität die große
Herausforderung dieses Jahrhunderts.
Die Klimakrise und der Verlust der biologischen Vielfalt beeinflussen sich
gegenseitig und haben zu einem großen Teil die gleichen Lösungen.Klimaschutz,
Klimaanpassung und Naturschutz können und müssen daher zusammen gedacht werden.
Mit der Umsetzung einiger Maßnahmen des Masterplans Klimaschutz wurde bereits
begonnen, allerdings sind die personellen Kapazitäten für die zeitnahe
Bearbeitung nicht ausreichend. Wir fordern daher die personelle Aufstockung im
Bereich Umwelt/Naturschutz/Verbraucherschutz um mindestens zwei Stellen.
Aus landwirtschaftlich genutzten ehemaligen Moorböden entweicht viel CO2 in die
Atmosphäre. Mit angepasster Nutzung können diese organischen Böden mit
extensiver Bewirtschaftung langfristig viel Kohlenstoff binden.
Hierzu sollen die bestehenden Pachtverträge überprüft und angepasst und die
Wasserstände auf Flächen, wo Feuchtgrünland möglich ist, angehoben werden. Zur
Finanzierung sollen auch bestehende Fördermaßnahmen des Landes ausgeschöpft
werden.
Entwässerte Kernmoore sollen wiedervernässt werden. Die Wiedervernässung
entwässerter Moore setzt das Torfwachstum in Gang und bewirkt eine Umwandlung
der Moorböden von CO2-Quellen zu CO2-Senken. Bei der Speicherung von CO2 spielen
Moore mit einem intakten Wasserhaushalt eine besondere Rolle, da Moorböden CO2
langfristig binden.
Zu diesem Zweck sollen mit Hilfe von Tauschflächen für Landwirt*innen Flächen
erworben werden, um z.B. beim Krummesser Moor mit der Wiedervernässung zu
beginnen.
Die stadteigenen Güter Lübecks sollen bei Neuverpachtung an Betriebe vergeben
werden, die nach den Kriterien des ökologischen Landbaus wirtschaften. Dies ist
bei drei von vier Stadtgütern bereits erfolgt und soll weiter fortgeführt
werden.
Die Gesamtheit der Pachtverträge mit konventionell wirtschaftenden Landwirten
sollen Auflagen für optimiertes Humusmanagement enthalten. Konventionell
wirtschaftende Landwirte sollen für optimiertes Humusmanagement motiviert
werden.
Für optimiertes Humusmanagement sollen konventionell wirtschaftende Landwirt:innen motiviert werden. Außerdem soll es dafür Auflagen in den städtischen Pachtverträgen mit jenen geben.
LandwirteLandwirt:innen sind unverzichtbare Partner:innen bei der Umsetzung von Klima- und
Naturschutzmaßnahmen. Um eine sinnvolle, kostendeckende sowie ertrag- und Ertrag bringendegewinnbringende Landnutzung mit den
Zielen des Natur- und Klimaschutzes in Einklang zu bringen, müssen sich alle Akteure (Landwirte, Jäger, PrivateAkteur:innen (Landwirt:innen, Jäger:innen, private Grundstücks- und Waldeigentümer:innen,
Umweltverbände und die Verwaltung )) vernetzen. Das Ziel ist, auch auf privaten
Flächen ökologisch angepasster zu wirtschaften. Um die Kohlenstoffbindung in landw.landwirtschaftlich genutzten Oberböden zu erhöhen, soll die Stadt Lübeck auf Ackerflächen
des Stadtgebietes die Wirtschafsweise des ökologischen Landbaus anstreben. Zu
diesem Zweck wollen wir einen Runden Tisch Landwirtschaft ins Leben rufen.
Wir Grünen in Lübeck setzen uns für den weiteren konsequenten Schutz von Knicks
im Stadtgebiet ein. Wo immer möglich und sinnvoll, sollte die Neuanlage von
Knicks geprüft und durchgeführt werden. Falls ein intakter Knick beseitigt
werden muss, muss eine ausreichend große Ersatzpflanzung an geeigneter Stelle
durchgeführt werden.
Der Lübecker Stadtwald ist mit seiner naturnahen Waldbewirtschaftung, des
sogenannten „Lübecker Waldkonzepts“ weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt
und ein Vorbild für viele andere Wälder. Wir Lübecker Grünen befürworten diesen
Ansatz und unterstützen eine Weiterentwicklung des Konzepts. Wir wollen
Ackerflächen, die sich an die bestehenden Waldflächen anschließen, in Wald
umwandeln, um einen “grünen Ring” um Lübeck zu ziehen, der möglichst an andere
Wälder oder naturnahe Flächen anknüpfen soll, um die Biodiversität zu erhöhen.
Das gezielte Anpflanzen von Blühpflanzen oder Wildblumen auf nicht intensiv
genutzten öffentlichen Flächen wirkt sich positiv auf die Biodiversität in der
Stadt aus. Derartige Maßnahmen haben neben einer Sensibilisierung der
Bevölkerung auch eine Erhöhung der Attraktivität des städtischen Umfeldes zur
Folge. Wir Lübecker Grüne fordern daher biodiversitätsfördernde Gestaltung und
Begrünung hierfür geeigneter, städtischer Flächen, Grünflächen, Parks,
Verkehrsinseln, Randstreifen jeglicher Art und Versickerungsstreifen an Straßen.
Bei Bepflanzungen mit Bäumen und Sträuchern sowie bei extensiven Blühstreifen
soll auf regional angepasstes Pflanzgut geachtet werden. Sofern aus Gründen der
Hitzeresistenz an bestimmten Stellen klimarobusten Arten der Vorzug gegeben
werden muss, ist jeweils eine sorgfältige Abwägung erforderlich.
Alle Strassenränder sollen zum Schutz der Insekten weniger oft gemäht werden.
Pflanzenschutzmittel sowie mineralische Dünger sollen auf öffentlichen
Grünflächen weder von der Stadt Lübeck noch von Fremdanbietern angewendet
werden.
Zum Schutz von Insekten und anderen nachtaktiven Tieren wollen wir uns dafür
einsetzen, dass das Beleuchtungskonzept der Stadt geprüft und gegebenenfalls
erneuert wird, um geeignete Maßnahmen gegen unnötige Lichtverschmutzung zu
ergreifen.
Der Austausch und die Zusammenarbeit mit den Nachbarkreisen zum Thema
Biodiversität und Biotopvernetzung über die Stadtgrenzen hinaus soll
intensiviert und ausgebaut werden.
Kleingärten sind Orte der Erholung, Selbstversorgung und Gemeinschaft und können
bei ausreichender und naturnaher Vielfalt der Bepflanzung einen wichtigen
Beitrag zur städtischen Artenvielfalt leisten. Um den Bestand an Kleingärten zu
sichern und zu erhalten, wollen wir Bewirtschaftung und Strukturen zukunftsfähig
gestalten. Ein runder Tisch Kleingärten soll mit Nutzer*innen (Kleingärtnern(Kleingärtner*innen,
Grünem Kreis, Bielefeld-Gärten und weiteren Interessierten) alternative und
klimasichere Formen der Nutzung entwickeln und die Umweltbildung stärken.
Urban Gardening und das Konzept der „Essbaren Stadt“ wollen wir unter Mitwirkung
der Bürger*innen stärken, ausbauen, vernetzen und in alle Stadtteile bringen.
Wir Grüne in Lübeck unterstützen das neue Konzept für das Museum für Natur und
Umwelt. Als ersten Schritt fordern wir eine Stelle für Umweltpädagogik, die an
das Museum angegliedert sein soll.
Das private Lübecker Tierheim erfüllt eine wichtige kommunale Aufgabe. Die
finanziellen Mittel dafür wollen wir ausreichend aufstocken.
Das Veterinäramt Lübeck ist personell und organisatorisch mit einer zusätzlichen
Planstelle besser auszustatten.
Seit geraumer Zeit steigt der Nährstoffgehalt im Gewässersystem Schaalsee-
Küchensee- Ratzeburger See- Wakenitz- Krähenteich- Mühlenteich. Dies führt zu
einem extremen Algenwachstum, insbesondere in Wakenitz, Krähenteich und
Mühlenteich, was zu großen Einschränkungen beispielsweise für Segelvereine
führt.
Wir setzen uns dafür ein, dass ein neues Fördervorhaben initiiert wird, das
umfassend alle Nährstoffeinträge in das Gewässersystem Ratzeburger See-
Wakenitz- Krähenteich und Mühlenteich reduziert. In diesem Fördervorhaben müssen
die Länder Schleswig-Holstein, Mecklenburg Vorpommern und die Kreise
Nordwestmecklenburg, Lauenburg und Lübeck zusammen alle Einleiter, auch
Regenwassereinleiter, ermitteln und Maßnahmen vereinbaren, die die
Nährstofffrachten reduzieren.
Kleingewässer und Teiche trocknen in den letzten Jahren immer häufiger aus und
füllen sich auch in Regenperioden nicht wieder mit Wasser, weil der
Grundwasserspiegel zu tief gefallen ist; das hat katastrophale Folgen für
Wasserpflanzen, Fische, Amphibien, Libellen und Vögel. Wir werden uns für ein
Monitoring- und Hilfsprogramm einsetzen, um diese wichtigen Biotope in der
Landschaft zu erhalten.
Das Projekt ÖKOPROFIT® (Ökologisches Projekt für integrierte Umwelt Technik) ist
ein individuelles Beratungs- und Zertifizierungsprojekt speziell für kleinere
und mittelständische Betriebe zu Energieeinsparung, Kostensenkung und
Umweltmanagement. ÖKOPROFIT® soll in Lübeck noch bekannter gemacht,
weitergeführt und gestärkt werden.
Auch das „Klimaforum“ als Vernetzungsort zwischen Wissenschaft, Wirtschaft,
Bürger*innen und Politik wollen wir weiterführen und ausbauen.
Bei der städtischen Beschaffung wollen wir uns noch stärker an nachhaltigen
Kriterien orientieren. Das betrifft Baustoffe, aber auch Produkte des täglichen
Bedarfes, vom Kaffee oder Papier bis zu Sportgeräten wie Bällen oder Textilien
(z.B. Bekleidung Ordnungsdienst). Lübeck als “Fairtrade Stadt” muss bei der
Beschaffung mit gutem Beispiel voran gehen und Produkte nutzen, die ohne
Kinderarbeit, umweltschädliche Produktion und Abfälle erzeugt werden. Diese
Beschaffungskriterien wollen wir verschärfen und verpflichtend machen.
redaktionelloooooooo